Was ist Geocaching?
Für den Laien ist Geocaching wohl eine Art „Schnitzeljagd“ . Allerdings gibt es keinen wirklichen Preis oder Schatz im herkömmlichen Sinne, denn es geht um kleine Schachteln, die es in der freien Natur zu finden gilt, ganz nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“. Genau das ist das Motiv vieler Geocacher: An interessante Orte geführt zu werden, Landschaft und Umgebung zu bestaunen und dabei „Jagd“ auf die kleinen (manchmal wirklich winzigen sogenannten „Caches“) Dosen zu machen, die nicht immer leicht zu finden sind. Ob in Baumstümpfen, in Zaunspfählen, unter Bänken oder Brücken, der Kreativität der Geocache-Eigentümer sind da wirklich keine Grenzen gesetzt und hinter jeder Ecke könnte sich das nächste Versteck befinden, ohne dass ein Grossteil der Bevölkerung überhaupt davon weiss. Geocaching ist ein Abenteuer, dem man sowohl im Alltag als auch im Urlaub nachgehen kann. Mittlerweile gibt es um die zwei Millionen Geocaches weltweit und der nächste könnte sich direkt neben Ihnen befinden.
Geocaching in Schottland
Wie überall sonst auf der Welt gibt es auch in Schottland unglaublich viele Geocaches; von Edinburgh und Glasgow über die Hebriden und Westhighlands bis hin zu den Orkney Inseln sind viele kleine Verstecke angelegt, vor allem entlang der Ostküste. Natürlich ganz im Sinne des Geocachings gibt es dabei wunderschöne Landschaften und die atemberaubenden geografischen Besonderheiten Schottlands zu entdecken. Man wird zu entlegenen Flecken geführt, auf die man auf einer gewöhnlichen Wandertourt nie gestossen wäre. Geocaches befinden sich aber nicht nur in der freien Natur, sondern auch an den kulturellen Stätten Schottlands, sei es an den Ruinen eines Castles oder an berühmten Denkmälern in Edinburgh, zu jedem Cache gehört auch eine kleine (oder grosse) Geschichte.
Es gibt sogar eine richtige offizielle GeoTour, die offiziell von Geocaching.com gefördert wird, die „Royal Deeside GeoTour“, bei der man unweit Aberdeens die 20 Caches in den Central Highlands bis in den Cairngorms Nationalpark aufspüren soll und bei der man verschiedene Eigenschaften der Region erkunden kann. Wer die Tour antritt, kann sich einen sog. GeoTour-Pass besorgen und dort den Fortschritt während der Tour festhalten, ebenso wie Belohnungen in Form von Geocoins und/oder Travelbugs.
In jedem Fall lohnt es sich, bei einem Aufenthalt in Schottland Ausschau nach Geocaches zu halten, ob man nun schon einige Funde auf seinem Konto verbuchen kann, oder auf der Suche nach dem allerersten ist. Es ist ganz sicher ein unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt, das bei jeder unserer indiviudellen Rundreisen durch Schottland eingebaut werden kann.
Welche Ausrüstung ist notwendig?
Für alle, die noch nie von Geocaching gehört haben, mag dies vielleicht so klingen, als ob ein kompliziertes Equipment und viel Kondition vonnöten ist, um die kleinen Verstecke zu bergen und die Dosen zu knacken. Für die Grosszahl an Caches ist dies jedoch nicht notwendig; lediglich ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit GPS-Funktion (heutzutage verfügt fast jedes Smartphone über diese) sollte sich in Ihrem Besitz befinden. Dazu laden Sie sich ganz unkompliziert die kostenlose Geocaching-App herunter, damit Sie die einzelnen Caches mit Koordinaten und Beschreibung auf der Karte sehen können. Zusaetzlich ist es erforderlich, einen kostenlosen Account auf der offiziellen Website von Geocaching (www.geocaching.com) zu erstellen, damit Sie die Besuche auch „loggen“ können (quasi der Beweis, dass Sie auch da waren und den Cache gefunden haben). Auf der Website können Sie auch mehr Informationen zu den Caches sehen, noch viel mehr über Geocaching erfahren, mit anderen Geocachern in Kontakt treten, sowie eigene Caches veröffentlichen. Die eigentliche Ausrüstung ist abhängig von der Tour, die Sie machen wollen. Wollen Sie nur einen Cache knacken oder gleich 20? Gehen Sie in den Park um die Ecke oder maschieren Sie querfeldein durch den Wald bei Wind und Wetter? Angemessene Kleidung und entsprechender Proviant sollte also eingeplant werden.
Bevor es losgeht
Bevor Sie losgehen, informieren Sie sich über die einzelnen Caches in der App, in der Sie Informationen zu Park- und Picknickplätzen vor Ort finden, aber auch ob er für Kinder tauglich ist und ob Hunde auf der Route erlaubt sind. Am wichtigsten sind jedoch Hinweise zur Grösse, Form und Schwierigkeitsgrad der Dosen, damit Sie auch wissen, wonach Sie suchen müssen. Bei einigen Caches ist u.a. besonderes Werkzeug erforderlich, damit Sie am Ende auch die Dose in der Hand halten können (z.B. ein Schraubenschlüssel) oder das Gelände erfordert eine gewisse Kondition, um den Geocache zu erreichen. Es ist wirklich für jeden Anspruch etwas dabei.
Auf der Suche
Die meisten Caches sind für Jedermann zugänglich, einige jedoch nur für „Premium-Mitglieder“ (kostenpflichtige Mitgliedschaft). Darüberhinaus gibt es unter den Caches verschiedene Arten; die meisten kann man einfach so „loggen“, bei anderen muss man knifflige Rätsel lösen, manchmal sogar mehrere, um den letzten Cache einer Cache-Reihe („Multi-Cache“) aufzuspüren. Die Rätsel setzen meist nicht ein grosses Allgemeinwissen voraus, verlangen wohl aber die Fähigkeit, logisch zu denken und bei schier unlösbar scheinenden Denkspielen Geduld vom Suchenden ab.
Haben Sie den Cache erstmal aufgespürt, verewigen Sie sich sowohl im Logbuch, das sich im Cache direkt befindet, aber auch online über die App („Besuch loggen“). Am besten hinterlässt man auch einen kleinen Kommentar zur Geschichte des Funds, natürlich ohne Hinweise für künftige Geocacher zu geben, wo sich das Versteck befindet. Lässt sich ein Cache nicht finden, lohnt es sich, erst einmal Pause zu machen und umzudenken. Nicht alles ist so, wie es scheint. Wenn Sie die Hoffnung ganz aufgeben, schauen Sie gerne in der App nach Hinweisen, die das Suchen gleich etwas erleichtern und manchmal den richtigen Denksanstoss geben.
Denken Sie daran, sich immer unauffällig zu verhalten, damit sie nicht die Aufmerksamkeit von Leuten, die nicht mit dem Geocaching vertraut sind, auf sich lenken. Unbedingt sollten Sie immer alles so hinterlassen wie Sie es vorgefunden haben; den Cache wieder an Ort und Stelle so verstecken wie gedacht und jegliche Spuren verwischen. Geocaches sind immer im Einklang mit der Natur versteckt, dürfen jedoch nie in die wilde Tierwelt eingreifen (keine Caches in bewohnten Nestern oder in Eingaengen von Hasen- oder Mausebauten). Auch eingegrabene Caches sind verboten, ebenso wie solche in Löchern in Bäumen etc., die extra für diesen Zweck gebohrt wurden. Lust zum Geochaching? Wir bauen die Schatzsuche bei ihrer Individualreise durch Schottland ein!
Ein Beitrag von Hannah Piaskowski.