Das Wandern in Schottland ist in den letzten 20 Jahren immer beliebter und einem breiteren (Urlaubs)Publikum zugänglich geworden. Mehr als 30 verschiedene Fernwanderwege gibt es mittlerweile auf ganz Schottland verteilt, mit unterschiedlichen Schwierigkeitstufen und Komfortlevels. Bei manchen Wanderstrecken gibt es eine gute Auswahl an Übernachtungs-und Essensmöglichkeiten, andere führen in absolut wilde Gegenden, die Wandererfahrung, Navigation, Proviant und Zelt-Equipment erfordern. Wir haben im Folgenden eine Auswahl an einfachen, komfortablen Fernwanderungen zusammengestellt, bei denen in Herbergen genächtigt und zum Teil sogar Gepäcktransfer von Haus zu Haus dazubucht werden kann.
West Highland Way
Der West Highland Way war der erste offizielle Fernwanderweg Schottlands und wurde 1980 eröffnet. Der Weg führt 154 km durch einen absolut reizenden Teil der schottischen West Highlands. Der Fernwanderweg ist gut ausgebaut, sehr gut beschildert und folgt alten Viehtreiberrrouten und Militärstrassen. Die Wanderroute beginnt in Milngavie, in der Nähe von Glasgow und endet in Fort William, der Wanderhauptstadt Schottlands. Die Unterkünfte entlang des West Highland Ways sind limitiert und oft für Monate im voraus ausgebucht. Vorausplanung ist also absolut essentiell, zumal der Fernwanderweg zu den populärsten Wanderstrecken Schottlands zählt. Die Fernwanderung ist für alle Schwierigkeitsgrade geeignet. Wanderer mit guter Kondition können die 10 Tagesetappen zusammenfassen und die Fernwanderung in kürzerer Zeit absolvieren. Wandereinsteiger können Etappen kürzen und auf Gepäcktransfer zurückgreifen, der das Gepäck von Haus zu Haus transportiert.
Höhepunkte: Landschaftlich ist der West Highland Way eine der vielseitigsten und abwechslungsreichsten Fernwanderstrecken Schottlands. Die Wanderroute führt durch Bilderbuchlandschaften der West Highlands und an Höhepunkten vorbei wie dem Loch Lomond, Trossachs Nationalpark, Glencoe und Fort William. Auch lohnenswerte Ruhetage mit Ausflügen in die Hafenstadt Oban oder in die Hochmoorlandschaft Rannoch Moor können eingeplant werden. In Fort William kann ein Tagesausflug mit dem Jacobite Dampfzug eingebaut werden, der auf der West Highland Line, einer der schönsten Bahnstrecken der Welt.
Wir bieten eine 7-Tage Wanderreise West Highland Way und eine 10-Tage West Highland Way Wandertour an, rundherum organisiert und mit Gepäcktransport an. So müssen Sie nur noch genussvoll in die Landschaft eintauchen.
Speyside Way
Der Speyside Way gehört ebensfalls zu den offiziellen Fernwanderwegen und verbindet auf 135 km zwei für Schottland so typischen Dinge: Landschaft und Whisky. Eröffnet wurde der Wanderweg entlang des Flusses Spey 1981 und verläuft grösstenteils auf ausgedienten Bahntrassen von der Nordsee bis nach Aviemore – dem bekanntesten Winterskiort Schottlands. Im Mittelstück durchwandert man mehrere Tage die Speyside, die bekannteste Whiskyregion Schottlands. Wer die typischen Bilderbuchlandschaften der Highlands erwartet, wird auf dem Speyside Way eher enttäuscht sein. Die Landschaft ist flachwellig, vegetationsreich und zum Teil agrarwirtschaftlich genutzt. Nichts umsonst hat sich ein Grossteil der Whiskyindustrie hier angesiedelt. Wer Whisky liebt und diese Passion mit einfachen Wanderungen ohne grosse Höhenunterschiede verbinden will, ist auf dem Speyside Way goldrichtig!
Höhepunkte: Im Mittelstück des Speyside Ways können mehrere hochkarätige Brennereien besucht und natürlich umfassend verkostet werden, z.B. Macallan, Glenfiddich, Glenfarclas, Aberlour, Cragganmore und Ballindalloch. Die Balvenie Distillery bietet eine der besten Führungen Schottlands an. Ruhetage zum genussvollen Erkunden der Brennereien sind empfehlenswert. Auch Tierbeobachtungen sind zahlreich: so sind z.B. Delfine, Seehunde, Otter, Wildvögel und Watvögel am Start der Wanderung oft zu beobachten. Weiter im Inland sind Hirsche und Rotwild, Marder, Wildkatzen und seltene Vögel keine Seltenheit.
Wanderreisen auf dem Speyside Way bieten wir komplett organisiert und mit Gepäcktransfer an, so dass Sie sich ganz dem Wandern und Whiskygenuss hingeben können.
Rob Roy Way
Rob Roy war ein schottischer Volksheld des frühen 18. Jahrhunderts, der gerne als der schottische Robin Hood bezeichnet wird. Der nach ihm benannte Fernwanderweg führt von Drymen nach Pitlochry, also durch jene Landschaft, die er häufig duchreiste und kannte. 2012 wurde der Wanderweg vom Scottish Natural Heritage als einer der „Great Trails Scotland“ ausgewiesen. Auf der ganzen Route gibt es Verbindungen zu Ereignissen von Rob Roy. Auch durchquert man den Highland Boundary Fault, eine geologische Verfaltung, bei dem das Hochland auf das Tiefland trifft. Jährlich machen sich 3.000 Menschen auf, um auf diesem Fernwanderweg zu wandern.
Höhepunkte: Auch wir haben den Fernwanderweg in unser Programm schottischer Wanderreisen aufgenommen, allerdings in einer veränderten und gekürzten Variante, die sich auf die landschaftlichen Juwelen konzentriert. Auf unserer Wanderreise Trossachs Trail beginnt die mehrtägige Wanderroute in Callander, dem Hauptort des Trossachs Nationalparks. Von hier durchquert man die wunderschöne Landschaft der südlichen Highlands, vorbei an kühnen Bergzügen und traumhafen Seen wie dem Loch Venachar und Loch Lubnaig. Der nächste urige Pub am Ende der Tagesetappen ist natürlich mit eingeplant, genauso wie Gepäcktransfer und komfortable B&Bs.
Kintyre Way
Der Kintyre Way führt 161 km auf der Kintrye Halbinsel entlang, die Paul McCartney in seinem Song „Mull of Kintyre“ berühmt gemacht hatte. Der Fernwanderweg wurde 2006 angelegt und ist gut ausgewiesen. Einige Stellen sind etwas abgelegen und den Elementen ausgeliefert, das letzte Teilstück beinhaltet eine Bergwanderung mit 622 Höhenmetern über zum Teil steiles und sumpfiges Gelände.
Höhepunkte: Kintyre ist ein reizendes Kleinod mit einem milden Mikroklima, das für eine üppige Vegetation sorgt. Die Wanderungen sind abwechslungsreich und führen durch winzige Fischersiedlungen, Wälder, entlang weisser Strände, offener Bergzüge und Morrlandschaften. Das Meer ist niemals weit entfernt. An besonders klaren Tagen kann man sogar die Küste Nordirlands ausmachen.
Great Glen Way
Der Great Glen Way beginnt in der Wanderhauptstadt Fort William, am Fusse des höchsten Berges von Grossbritannien. An 5-7 Tagen wandert man über 125 km an drei grossen Seen und dem Great Glen entlang bis nach Inverness. Der Fernwanderweg verläuft parallel zum Caledonian Canal, der die Nordsee mit dem Atlantik verbindet, auf einfachem Terrain, ohne grosse Höhenunterschiede. Aufgrund der gut ausgebauten Wege und Tracks kann man die Strecke auch per Mointainbike zurücklegen. Beachten Sie, dass die Unterkünfte am Ende der Tagesetappen begrenzt sind und oft nur aus einem B&B bestehen. Eine Vorausplanung ist also auch hier essentiell.
Höhepunkte: Der Great Glen Way wartet mit einigen Reiseführer-Höhepunkten auf, wie dem Caledonian Canal, Urquhart Castle, Loch Ness und Inverness. Ausserdem lässt sich die Wanderung mit einer Fahrt mit dem Jacobite Dampfzug auf der berühmten Harry-Potter West Highland Line sowie mit einem Ausflug auf die Insel Skye verbinden.
Wir bieten die Wanderreise auf dem Great Glen Way komplett organisiert und mit Gepäcktransfer an.
Fife Costal Trail
Wer das Meer liebt, wird diesen Küstenwanderweg lieben. Die Fernwanderstrecke führt durch das Königreich Fife – von Kincardine bis nach Newburgh auf einem 190 km langen Pfad, der seit 2002 zu Schottlands Fernwanderwegen zählt. Die Wanderroute ist sehr gut ausgeschildert und verläuft auf ebenem Gelände ohne grosse Höhenunterschiede. Sie wandern an traumhaften Stränden, Steilküsten und kleinen Wäldern vorbei und passieren einige der hübschesten Fischerdörfer Schottlands.
Höhepunkte: Die Region Fife ist reich an Geschichte, Fischereitraditionen und besonders reizvollen Abschnitten der Nordseeküste. Das ewig glitzernde Meer, Burgruinen, Meeresvögel und Robben und die zum UNESCO zählende Forth Rail Bridge gehören ebenso zu den Höhepunkten der Wanderreise wie St Andrews, der Pilgerort, in der sich Prince William und Kate kennengerlernt haben. Auch ein Ausflug zur Insel Isle of May bietet sich, wo man die seltenen Puffins beobachten kann.