Die Shetlandinseln liegen zwischen Norwegen und Schottland, dort wo die stürmische Nordsee auf die Urgewalt des Nordatlantiks trifft. Die berühmten Bewohner – die kleinen Shetlandponys – sind auf der ganzen Welt nicht nur bei Pferdenarren bekannt und fristen hier ein freies Inselleben. Doch es lohnt sich auch den ein oder anderen weiteren Blick auf die Inseln zu werfen, denn sie haben so viel mehr zu bieten, als die berühmten Vierbeiner.
Nordische Kultur & Up Helly Aa
Die Shetland-Inseln bilden den nördlichsten Teil des Vereinten Königreichs, sind aber auch mit Norwegen sehr eng verbunden. Das kommt u.a. im jährlichen Festival „Up Helly Aa“ zum Ausdruck – ein Feuerfest, welches jedes Jahr am letzten Dienstag im Januar stattfindet und dem harten kalten Winter etwas entgegensetzen soll sowie die skandinavischen und Wikingerwurzeln zelebriert. Sicherlich ein Highlight im Jahreskalender und ein wunderbarer Grund, die Inseln zu besuchen.
Doch auch sonst macht sich die Nähe zu Norwegen bemerkbar. Kein Wunder, denn die Shetland-Inseln standen bis 1469 unter der norwegischen Krone. Die Häuser sind oft im skandinavischen Stil gebaut und Straßen sind nach norwegischen Königen benannt. Doch die Shetlands gehören zu Schottland – und das zeigen nicht nur die typisch schottische karge Moorlandschaft, die vielen Klippen, funkelnden Seen und die Schafe, die einem hier auf der Straße begegnen können.
Reisezeit Shetland
Kommt man von Mai bis September auf eine der Shetland-Inseln erlebt man oftmals weiße Nächte, in denen es nie ganz dunkel wird, sondern es immer etwas dämmrig bleibt. In den Wintermonaten hingegen, muss man damit rechnen, dass es nur bis zu 6 Stunden hell ist. Eine hohe Luftfeuchtigkeit auf den Inseln lässt es außerdem oft neblig werden, was aber natürlich auch den nordischen, rauen Charme ausmacht.
Sehenswertes auf Shetland
Lassen wir aber keinen falschen Eindruck entstehen – Shetland ist alles andere als ein verschlafenes, bedrückendes Nest! In Lerwick, der größten Stadt der Shetland-Inseln, herrscht maritimes Flair. Ein Spaziergang durch die Gassen lohnt sich auf jeden Fall. Lohnenswert ist auch das dort ansessige Shetland Museum. Das kostenfreie Museum informiert über nahezu jeden Aspekt des Lebens der Insulaner – von Geologie und Kultur über Mythologie bis zur so bedeutsamen Fischereiindustrie.
Von Lerwick auf der Hauptinsel ist es nicht weit nach Scalloway, der früheren Hauptstadt von Shetland, die mit ihren kargen Hügeln das Landschaftsbild bestimmt. Will man das Mainland verlassen, bieten sich auf Bressay wunderschöne Spaziergänge an, die atemberaubende Ausblicke auf die Insel bereithalten. Abseits der üblichen Touristenwege lädt die Fair Isle mit einer grandiosen Klippenlandschaft ein. Die Insel liegt bereits auf halbem Wege zu den Orkney-Inseln und auch hier bieten sich lange Wanderungen entlang der dramatischen Klippen an, um die Zugvögelroute zu beobachten. Vergessen sollte man nicht sein Fernglas, denn an den Küsten können tausende Seeschwalben, Schmarotzermöwen und Eissturmvögel beobachtet werden. Mitarbeiter des Bird Observatories beobachten die Vögel und lassen sich dabei gerne über die Schulter schauen.
Anreise und Infrastruktur
Reist man auf eine der Shetland-Inseln muss man vom gewohnten Alltag Abschied nehmen, denn eine luxuriöse Infrastruktur ist hier kaum vorhanden. Dafür wartet ein einmaliges Naturerlebnis auf alle Gäste. Fast immer ist mit starken Winden zu rechnen, was die Urlaubsplanung auch kurzerhand mal flexibel werden lässt. Durch das wechselhafte Wetter sind viele Fähr- und Flugverbindungen von kurzfristigen Änderungen betroffen. Darauf muss man sich als Besucher einstellen.
East Burra, West Burra, Trondra und Muckle Roe sind durch Brücken miteinander bzw. mit dem Mainland verbunden, doch die anderen Inseln erreicht man nur mit der Fähre oder kleinen Fliegern, oftmals mit nur wenigen Sitzplätzen. Der Regionalflughafen Tingwall Airport liegt ca. 10 km westlich von Lerwick und von hier kann man kleine Sportflieger buchen, die u.a. auch zur Fair Isle fliegen. Der größere Sumburgh Airport wird von Edinburgh, Glasgow, Inverness, Aberdeen, Orkney und Bergen in Norwegen aus angeflogen. Mit den Northlink Ferries erreicht man Lerwick von Aberdeen über Kirkwall (Orkney). Der Fährverkehr zwischen allen Inseln erfolt mit „Inter Island Ferries“ (www.shetland.gov.uk/ferries). Bei der Reiseplanung zu beachten ist, dass nicht alle Inseln direkt von Lerwick aus zu erreichen sind und manchmal auch Umwege in Kauf zu nehmen sind. Auskunft über öffentliche Verkehrsmittel erhält man auf www.travel.shetland.org und wenn man lieber zeitlich unabhängig unterwegs ist, kann man im Hafen von Lerwick oder am Sumburgh Airport ein Auto mieten.
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Ein Textbeitrag von Anneke Heine.